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VET tipps

Rufus Irish Terrier

von Anne D. Schans verfasst 

 

Rosinen und Macadamia Nüsse sind sehr gefährlich  für Hunde!  (18.12.2008)

 

Sowohl Rosinen als auch frische Trauben können bei Hunden tödliches Nierenversagen auslösen !

 

Ein tragisches Beispiel:

Ein Golden Retriever, 4 J. alt, hat eine ganze Tüte Sultaninen gefressen (lagen rum wegen Weihnachtsbäckerei). Die Besitzer stellten den Hund erst 2 Tage später beim Tierarzt vor. Sie haben auch die ersten Symptome (Erbrechen) nicht mit der Sultaninenaufnahme in Verbindung gebracht. Der Hund hatte ein akutes Nierenversagen mit Anurie, das leider absolut therapieresistent war.

Über den Pathomechanismus ( also warum genau Rosinen derart für Hunde schädlich sind)  dieser Rosinenvergiftung ist noch nichts bekannt .

Also : Vorsicht ist sicher angebracht, wenn man mit diesen Zutaten hantiert!

 

Schnee (18.12.2008)

 

Der erste Schnee ist zwar schon längst wieder geschmolzen – aber für den Fall der Fälle meine  Tipps zur Winterzeit, obwohl die Irish Terrier ja eine robuste Rasse sind, und man sie normalerweise  nicht in Watte zu packen braucht ;-)!

 

Vor allem ist wichtig, sie daran zu hindern, sich zuviel Schnee einzuverleiben!! Gerade bei jungen Hunden besteht die Gefahr, dass sie aus Jux und Spaß  sich wie ein Schneepflug einen Weg bahnen und Schnee regelrecht futtern. Das kann böse, blutige und dramatische  Magen-Darmreaktionen zur Folge haben. Also der Schnee von außen ist nicht so das Problem wie der gefressene innen!

 

Die Haare sollten an den Beinen und im Gesicht nicht zu lang sein, um Eisbildung vorzubeugen, und die Pfoten von zu viel Haar befreit werden auch zwischen den Zehen. Die Nägel können ruhig etwas länger bleiben ( spikes), also nicht zu stark einkürzen.

Auch nicht zu vergessen: spielen im Schnee verbraucht mehr Kalorien als sonst, also der Napf sollte extra gut gefüllt sein an den weißen Tagen!

 

ein paar Gedanken zum Thema Barf-Fütterung (18.12.2008)

 

BARF Fütterung , oder Biologisches Artgerechtes Rohes Futter ,  bedeutet, dass Hundefutter vom Halter selbst aus ausschließlich Rohzutaten  hergestellt wird und der Hund so besonders naturnah ernährt werden soll. 

 

Das klingt gut  – aber ist es auch praktikabel?  Einfach so „drauflos-barfen“ sei nicht unbedingt empfohlen, es besteht die Gefahr, dass es zu einer unausgewogenen Versorgung des Hundes kommt. Es ist einiges an theoretischen Vorkenntnissen vorauszusetzen, bevor man damit beginnt, und man sollte sehr viel darüber gelesen haben.

 

Wer sich darüber informieren möchte, dem sei zB der Artikel in Der Hund 9 / 2006 ( ich kann ihn gerne per mail zuschicken) empfohlen zu Einführung oder auch im Heft 1/ 2009 ein neuerer Artikel. Wer sich eingehender damit befassen möchte, sollte die entsprechende Fachliteratur dazu lesen( zB Kynos Verlag B.A.R.F., oder Cadmos Verlag „ Rohfütterung für Hunde“)  aber auch das Standardwerk zur Hundeernährung  „Die Ernährung des Hundes“ von Prof Dr Helmut Meyer/ Prof Dr J Zentek unbedingt gelesen haben. Allein die darin enthaltenen Futterwerttabellen sind ja eminent wichtig zum Verständnis dessen, was z B Rohprotein von verdaulichem Eiweiß unterscheidet, welche Aminosäurenzusammensetzung die Proteine der ausgewählten Futtermittel haben sollten ( speziell beim Irish Terrier : speziell die Aminsosäuren Cystein/Cystin und Methionin sollten nicht im Übermaß vorhanden sein) , und die Tabellen der Vitamine/ Spurenelemente usw. Und man muß gut rechnen können.

Dann kann man die Ration seines Hundes berechnen und – zur Sicherheit sehr empfohlen ! – auch noch mal überprüfen und evt ergänzen lassen in einem Hochschulinstitut zur Ernährung des Hundes, wo entsprechender Service ( natürlich nicht umsonst ) angeboten wird. So hat man die Sicherheit einer ausgewogenen Bilanz aller Nährstoffe in seiner selbst zusammengestellten Ernährung. Es ist klar, das man nicht allzu viel variieren sollte, da dann wieder völlig neue Berechnungen erfolgen müssen – allein das Aminosäuremuster sollte nicht stark variieren.

 

Ein paar Gedanken aus meiner Sicht dazu ( die wenigsten wissen vielleicht, daß Tierärzte im Studium neben Tierernährung und Futtermittelkunde auch sehr ausführlich die Themen Schlachttieruntersuchung und Fleischhygiene, Fleischverarbeitung, Hackfleischverordnungen, ja sogar Wurstherstellung lernen müssen!)

Es bestehen Risiken bei Barf hinsichtlich:

1. das nicht ausgewogen gefüttert wird und Über/Unterversorgungen mit Nährstoffen bestehen, die Langzeitschäden bewirken( zB zu hohe Fettgabeläßt das Fell glänzen, aber die Bauchspeicheldrüse Schwerstarbeit leiten!)

2. das man sich humanpathogene Keime ins Haus holt, und der Hund u U zum symptomlosen Dauerausscheider für Salmonellen / Überträger von Campylobacter /Durchfallerreger wird, was zB für Babies, Kleinkinder, alte oder kranke Menschen in seinem Umfeld eine Gefährdung darstellt !
Geflügel für den menschlichen Verzehr  ist ja generell als mit ganz hohem Salmonellenrisiko behaftet anzusehen . Bei Geflügelabfällen, die oft beim Barfen verwendet werden, ist das Risiko noch mal erhöht ( je mehr man Fleisch zerkleinert, vergrößert man also die Oberfläche , und desto  mehr Bakterien wachsen viel schneller ,ergo: ein 200 gr Stück Fleisch ist hygienischer als zB Hackfleisch oder Geschnetzeltes, auch und gerade bei der menschlichen Ernährung ist dies zu beachten) . Und  witterungsbedingt bei sommerlicher Wärme gibt es ein geradezu explosives Bakterielles Wachstum = Verderbnis der Lebensmittel ! Das A und O ist also ganz viel Hygiene, und frische , zügige Verarbeitung der Rohstoffe.

 Es sollten regelmäßige bakterielle Kotuntersuchungen beim Hund durchgeführt werden, um eine Salmonellen - bzw Campylobacter Freiheit zu belegen.


3. die mengenmäßig hohen Knochenanteile an der Fütterung  sehe ich als riskant an , weil


 a: Knochen tagelang im Magen liegen können und Gastritis verursachen, bevor sie weiterwandern
 b: viele Hunde erbrechen sie dann auch
 c: sie führen oft zu Verstopfung( weißer harter Knochenkot!) im Extremfall zum Darmverschluß 
 d: sie können am After verletzen, besonders spitze Knochen(Geflügel)
 e:  hat man mehrere Hunde , muß man sie zudem trennen beim Knochen verfüttern, weil sie sonst evt zu große Stücke aus Futterneid abschlucken, die dann extra Probleme verursachen.

Nicht gekochtes , nur zerkleinertes Obst und Gemüse ist für Hunde nicht aufschließbar, und allein Ballast, ohne inhaltlichen Nutzen.  Um für Hunde verdaubar zu sein, muß Gemüse gedünstet/ gekocht werden, da nur das die Zellwände zerstört und somit die Inhaltsstoffe  der Gemüse dem Hund zur Verfügung stehen.

Rohe Zwiebeln und Knoblauch sogar gefährlich (Hämolyse=Blutauflösung) . Auch Weintrauben, Rosinen,  Macadamia Nüsse , Avocado , rohe Bohnen sind für Hunde giftig !


Man sollte sich also gründlich informieren, besonders auch die Knackpunkte: humanpathogene Keime muß man gründlich abwägen.

Gerade auch dann, wenn man mit dem Hund zB Altenheime, Kindergärten oder Schulen besucht( da die Irish Terrier als Therapiehunde gut geeignet sind), sollte man also regelmäßig bei Barf-Fütterung eine bakterielle  Kotuntersuchung ( also es werden evt vorhandene Keime angezüchtet, dauert ein paar Tage )  durchführen lassen.

 

Ein seriöser und sehr nützlicher Literaturtip zum Thema Hundeernährung, verfasst von 2 Professoren für Tierernährung

 

 

Buch3


Meyer/ Zentek
Hunde richtig füttern

Preis: 9.90 Euro (Ladenpreis)

2004
2., Aufl. 128 S. 52 farb. Fotos u. Graf., 45 Tab. Kt 178 gr
Ulmer Verlag
3-8001-4649-5
ISBN-13: 9783800146499

Welches Futter braucht Ihr Hund? Optimale Fütterung ist die wichtigste Basis für seine Gesundheit. Dieses Buch hilft Ihnen, in der Vielfalt der angebotenen Fertig- und Frischfutterzubereitung richtig auszuwählen.

Die Autoren sind bekannte Spezialisten für Tierernährung.

 



 

abgebrochene Milcheckzähne (28.5.08)

 

Ab und zu wird man als Züchter damit konfrontiert, dass sich Welpen , wenn sie noch bei uns sind oder später beim neuen Besitzer, die Milcheckzähnchen abbrechen. Die Zähne sind sehr spröde und schnell ist es bei einem kleinen „Nagetier“ , wie es viele Irish Terrier als Welpen sind, passiert.

Viele denken: ach, ein Milchzahn fällt ja ohnehin aus, also was soll man sich drum kümmern?

 

Was aber nur wenigen bekannt sein dürfte: Milchzähne haben beim jungen Welpen VOR dem Zahnwechsel eine sehr lange und sehr kräftige Wurzel, die länger ist als der Zahn außen sichtbar!

Bricht nun solch ein Zahn ab, öffnet das den Wurzelkanal und somit können Bakterien eindringen – also gilt : Zahn ziehen, wenn beim Welpen-Eckzahn die Pulpahöhle( das Innere des Zahns)  eröffnet ist. Das kann nur unter Vollnarkose geschehen. Sonst droht eine schmerzhafte Entzündung der Wurzel und schlimmstenfalls auch Zerstörung der Anlage des Ersatzzahnes.


Da unsere kleine Ruska sich am Unterkiefer einen Eckzahn abbrach, habe ich diese Gelegenheit genutzt, das einmal zu dokumentieren.

 

Eckzahn

 

Dieses Bild zeigt den abgebrochenen Zahn – links das weiße Viertel ist der Restzahn  - und die lange (blutige) Wurzel.

 

Im Kiefer ( da ist der abgebrochene Eckzahn mit Wurzel fast in der Bildmitte gut zu sehen) stellt sich das Ganze dann wie folgt dar: die Wurzeln und Zahnanlagen dominieren den Unterkiefer, man hat den Eindruck, zwischen all dem Gewirr ist kaum Kieferknochen zu entdecken – daher ist die Extraktion einer solch langen Wurzel auch Sache eines Kleintier – und Zahnspezialisten, in unserem Fall wandte ich mich an das bekannte  Tiergesundheitszentrum Grußendorf in Bramsche.

 

Rofo Kiefer Ruska

 

Warum aber findet der Welpenbesitzer im Zahnwechsel mit etwas Glück solche kleinen „Käppchen“ der Milcheckzähnchen , ganz ohne Wurzel scheinen sie und begründen so die verbreitete Ansicht, Milchzähne hätten keine Wurzeln?

 

 

2 Eckzähne

 

Des Rätsels Lösung ist das wunderbare Zusammenspiel im wachsenden Organismus: es gibt auf dem Zahnkeim des bleibenden Ersatzzahnes spezielle Zellen, die die Wurzeln des Milcheckzähne auflösen!  Daher haben diese Zellen ganze Arbeit zu leisten, bis nichts als solch ein Käppchen übrig bleibt von der langen, kräftigen Wurzel. Und es erklärt auch, warum zB beim Caninus Engstand  - also wenn der Milcheckzahn enger als normal zur Mitte hin im Kieferbogen steht – oft der Milchzahn neben dem bleibenden Zahn stehen bleibt – da der Bleibende keine Wurzel direkt über sich aufzulösen hatte, wuchs er hoch, und der Milchzahn bleibt samt intakter Wurzel stehen. Auch hier muß man den Milchzahn MIT kompletter Wurzel ziehen lassen, um eine normale Zahnstellung zu ermöglichen.

 

Literaturtips (20.3.2008)

 

Buch1


Meyer/ Zentek
Hunde richtig füttern

Preis: 9.90 Euro (Ladenpreis)

2004
2., Aufl. 128 S. 52 farb. Fotos u. Graf., 45 Tab. Kt 178 gr
Ulmer Verlag
3-8001-4649-5
ISBN-13: 9783800146499

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Feddersen-Petersen, Dorit;
Ausdrucksverhalten beim Hund
Mimik, Körpersprache, Kommunikation und Verständigung
Preis: 24.90 Euro (Ladenpreis)

Buch22008
1. Aufl. 188 S. Gb 161x218 mm
Kosmos
3-440-09863-X
ISBN-13: 9783440098639


Die neuesten Erkenntnisse zur Hundesprache, gewonnen in langjährigen Forschungen an Wild- und Haushunden: Sachkundig, umfassend und verständlich beschreibt Dr. Dorit Feddersen-Petersen das Ausdrucksverhalten unserer Hunde und seine Bedeutung für das Zusammenleben: Mimik und Körpersprache, Lautäußerungen, Gerüche und Berührungen sowie Kommunikation und Verständigung untereinander und mit dem Menschen.

Dr. Dorit Feddersen-Petersen ist Fachtierärztin für Verhaltenskunde, Dozentin am Institut für Haustierkunde der Uni Kiel und führt vergleichende Verhaltensuntersuchungen durch. In Deutschland ist sie die Expertin zum Thema Hund und Hundeverhalten
.

 Ihr Standardwerk Hundepsychologie begeistert Laien und Wissenschaftler.

 

 

erhöhte Gefahr durch Zecken – Klimaänderung „life“ ? (27. 2. 2008)

 

Am Beispiel der Zecken kann man sehr gut die leider Realität werdende Klimaänderung in unseren Breiten studieren: waren vor über 15 Jahren nur die Zecken das eigentliche Übel, und die sog „Mediterranen Erkrankungen“ noch weit weg und nur für Urlauber  relevant. So ist  jetzt der unberechenbare „Cocktail“ an noch winzigeren , aber dafür höchst gefährlichen Parasiten, die die Zecken in sich tragen und beim stechen übertragen die eigentliche Gefahr des Zeckenbisses! Und es gibt jetzt auch noch andere Zeckenarten bei uns im Lande, die auch aus dem Süden eingewandert sind ( durch Urlauberhunde, Tierheimimporte usw), und überwintern können aufgrund der milden Winter .

 

Diese  „unsichtbaren Parasiten“ sind die eigentlich gefährlichen Parasiten, vor denen wir unsere Hunde schützen müssen!

 

Es handelt sich ausnahmlos um   Erkrankungen mit schweren, auch oft tödlichem Verlauf, Stichwort „Hunde-Malaria“= Babesiose und sind nur mit ganz starken , nebenwirkungsreichen Medikamenten zu bekämpfen, teils aber auch nie auszuheilen. Die Borreliose  ist noch die am besten zu bekämpfende Erkrankung,  die weitgehend den Hundebesitzern noch unbekannten  Ehrlichiose, Anaplasmose, Hepatozoonose verursachen alle schwere Krankheitsbilder . Via Sandmücken wird die  Leishmaniose  übertragen  – letztere eine gefährliche  Zoonose è eine auf den Menschen übertragbare schwere Erkrankung.

 

Daher: es muß verhindert werden, dass die Zecken am Hund saugen können und durch den Biß diese winzigen Parasiten übertragen. Absammeln und anderes ist keine sichere Methode, wie gesagt: eine Zecke reicht schon für die Infektion aus, auch nach nur kurzer Saugdauer.

 

Ich empfehle als sicherste und verträgliche Mittel gegen Zeckenbefall , die Sie bei Ihrem Tierarzt erhalten:

 

  1. Scalibor Halsband ( wirkt bis 7 Monate, man hängt es im Frühjahr um und kann es die ganze „Zeckensaison“ über am Hund belassen, für Einzelhunde am besten geeignet, die in Familien ohne ganz kleine Kinder leben) Es schützt auch gegen Sandmücken.
  2. „Exspot “ zum auftragen im Nacken, monatlich wiederholen, wird nach Gewicht dosiert, ist eine etwas ölige Lösung.
  3. Advantix , Bayer, ähnlich wie Exspot applizierbar

Diese Mittel sind leider giftig für Katzen – Halter, die Hund und Katz zusammen halten, müssen auf andere Präparate ausweichen.

 

Frontline ist leider nicht mehr ausreichend wirksam( nur noch 2 Wochen, und nicht 100%ig) , aber für Hunde-und Katzenhalter z Zt eine Alternative.

 

 

Vorsicht vor Biodünger ! (27. 2. 2008)

 

Da sich ja nun allmählich das Frühjahr doch ahnen lässt , hat die Gartenpflege Hochkonjunktur.

Dabei gilt es aber unbedingt zu beachten: VORSICHT vor Biodüngern , die Hornspäne und geröstetes Rhizinusschrot enthalten, zB Oscorna hatte vor kurzem noch diese Rezeptur bzw evt hat noch jemand ältere Packungen davon in Gebrauch ! Hunde nehmen diesen natürlichen  Dünger sehr gerne auf , ja buddeln sogar danach und das hat schlimme Folgen: das durch evt nicht vollständige Erhitzung  nicht  unwirksam gemachte Rhizin ist ein Gift mit starker Wirkung : die Hunde bekommen massive blutige Durchfälle, erbrechen und wartet man zu lange, sterben sie an Kreislaufversagen. Sie müssen, wenn der Verdacht besteht, dass sie den Dünger aufgenommen haben, in einer Klinik stationär aufgenommen werden und intensiv behandelt werden  mit Infusionen.

 

Wenn man früh genug  mit der Behandlung beginnt, ist sie erfolgreich. Diese Dünger bleiben leider – einmal ausgestreut – über einen längeren Zeitraum gefährlich, bis sie sich zersetzt haben – in der Zeit darf der Hund nicht im Garten mehr sein, bzw man muß auch Bekannte, die man besucht, erst nach evt gedüngten Flächen befragen, bevor man seinen Hund unbedenklich laufen lassen kann!

 

 

 

Chips – eine sichere Kennzeichnung? (28.11.2007)

 

Zum Thema sichere Kennzeichnung von Welpen und Hunden setze ich nach wie vor in erster Linie auf die Tätowierung.  Sie hat Vorteile gegenüber der Chip-Kennzeichnung, die evt nicht jedem bekannt  sind.

Eine Tätowierung kann nicht unkenntlich gemacht werden, ohne dass man dies als Manipulation erkennt! Chips hingegen können – sie sind leicht unter der Haut zu tasten mit etwas Geschick – entfernt werden durch einen kleinen Hautschnitt – oder , noch leichter, indem man ein

starkes Magnetfeld über der Stelle, in der ein Chip getastet wurde bzw üblicherweise sitzt, führt – damit kann man den Chip völlig löschen!

Und dem Hund mit einem neuen Chip eine ganz andere Identität geben, ohne dass es später aufgeklärt werden könnte.

 

Das Risiko möchte ich nicht eingehen, daher werden alle Rufus Irish Terrier auch in Zukunft tätowiert werden!

 

 

 

Impfungen - es ist komplizierter geworden ! (5.10.2007)

 

Aus aktuellem Anlaß – Einführung von neuen Impfstoffen EU weit , mit längerer Wirkdauer.

 

In der Diskussion sind sie schon lange, nun aber gibt es sie – die neuen Impfstoffe, die nach einer Grundimmunisierung wie bislang ( 2 mal bis 12 Wochen und dann nach 1 Jahr) – eine 2-3 j Wirkungsdauer anbieten. Viele freuen sich schon darauf , die Medien erzeugen auch eine sehr optimistische Stimmung – die Hunde weniger oft impfen lassen – ist doch toll, oder?

 

Das liegt der 1. Irrtum: die Hunde müssen wie zuvor jährlich gegen Leptospirose und Zwingerhusten geimpft werden,  einen Parvo Impfstoff für 2 Jahre gibt es. Und alle 2-3 Jahre gegen S,H,T. So weit, so gut.

 

Dann der 2. Irrtum – die ersten Beipackzettel der neuen Impfstoffe machen deutlich, dass sie mehr Nebenwirkungen haben werden als die anderen Impfstoffe, ja sogar geraten wird, in den Muskel zu impfen( was beim Welpen nicht einfach und außerdem schmerzhaft ist) , weil nach subcutaner Impfung( wie bislang üblich)  oft eine Verhärtung von 4 cm Umpfang entstehen kann, die 2 Wochen bestehen bleiben kann …ist ja klar, die Impfstoffe müssen eine stärkere Reaktion hervorrufen, die dann lange vorhalten soll im Impfgedächtnis des Abwehrsystems.

 

Es kommen nun eine Fülle von neuen Impfstoffen auf den Markt im „Baukastensystem“ ,  die sich aber wieder voneinander unterscheiden, sodaß immer nur die Herstellerempfehlung maßgeblich ist – man kann sie nicht vergleichen.  Es hat zu sehr lebhaften Diskussionen im Kollegenkreis geführt, weil alles so undurchsichtig wird

 

Auch wenn Impfstoffe ein 3 jähriges Impfintervall möglich machen, so gibt es dann für den betroffenen Hund ein Restrisiko: wie belastbar ist seine Immunität wirklich nach 2-3 Jahren?  Wie bewährt sich der Impfstoff in der Praxis ? Kann man sich auf die Immunität verlassen - die Wildtiererregerreservoire kann man nicht ausrotten, im Gegenteil, durch die Einwanderung von Tieren wie dem Marderhund verstärkt sich noch die Population potentieller Staupe/Leptospiren/ Tollwutträger. 

 

Auch wichtig: wer nach England oder Schweden/ Norwegen reisen möchte, muss eine belastbare Immunität seines Hundes nachweisen können. Diese wird durch eine einmalige Impfung des Welpen mit 12 Wochen meist nicht erzielt, wie sich in der Praxis zeigt und was manchmal zu bösen Überraschungen hinsichtlich der Urlaubspläne sorgt. Deswegen ist in diesem Fall anzuraten: T-Impfung mit 3 und 4 Monaten( wie in Skandinavien praktiziert) sorgt erst für eine belastbare Immunität. Auch mit den neuen Impfstoffen wir zu einer Immunisierung mit 12 Wocjen und 1 Jahr geraten, um eine belastbare Immunität gegen Tollwut hervorzurufen.

Auch wenn der Hund eine schwere Erkrankung überstanden hat, oder Chemotherapie – auch dann muß der Impfstatus überprüft werden, ob evt nachgeimpft werden muß.

 

Früher, in der Gründungsphase unserer Rasse, als es noch keine Impfungen gab, starben ganze Würfe an Staupe, das war seinerzeit normal. Heute, nach Jahrzehnten der Sicherheit durch die regelmäßigen Impfungen, ist diese Erkrankung keine Gefahr mehr für unsere geimpften Hunde.

Umso mehr fallen dann vereinzelte Impfreaktionen auf – und so wird schnell gefolgert: Impfungen schaden, es gibt ja keine Staupe usw mehr! Also besser nicht mehr impfen !

 

Das ist aber zu kurz gegriffen:

 

Nur wenn ca 70 % einer Population = z B Gesamtheit aller Hunde in Deutschland Impfschutz tragen, ist ein breiter Schutz gegeben, vergrößert sich hingegen die Anzahl ungeimpfter Hunde, kann es umso größere Ausbrüche durch Wildtierstaupe kommen( man bedenke zudem auch, wie rapide vor ein paar Jahren die Seehundpopulation der Nordsee dezimiert wurde – durch Staupeerreger) . Und ich erinnere mich noch, dass fast alle – ungeimpften - Wölfe des Hannoverschen Zoos in den 80-er Jahren an Parvo starben, nachdem man erlaubt hatte, abends Besucherhunde mit in den Zoo zu nehmen .

 

Die Borrelien (oder falsch: Zecken-)Impfung lehne ich ab, da der Nutzen für europäische Hunde nicht hinreichend sicher ist, und man eine intensive Zecken(Sandfliegen)prophylaxe auch wegen der anderen Vektorenerkrankungen Ehrlichiose, Babesiose und Leishmaniose weiterhin betreiben sollte ( Scalibor Halsband oder Advantix / Exspot Spot-on Präparate sind 1. Wahl) .

 

 

In langen Berufsjahren als Kleintierpraktikerin sowie aktive Züchterin seit  einem Vierteljahrhundert ist meine Erfahrung zum Thema Nebenwirkungen: in allen Jahren habe ich nur 2 mal echte Impfreaktionen ( Quaddeln, Ödeme im Gesicht ) bei Patienten gesehen, meine eigenen Welpen und Hunde hatten nie irgendwelche Nebenwirkungen, die Statistiken und Meldungen über angegebene Nebenwirkungen nach Impfungen bei Hund+ Katze in Deutschland sind vergleichsweise sehr niedrig( werden regelmäßig im Dt Tierärzteblatt veröffentlicht, jeder TA ist verpflichtet, Nebenwirkungen zu melden) , und von daher bilanziere ich: ein gesunder Hund kann eine Impfung ohne Probleme wegstecken. Die Betonung liegt auf gesund , dh auch entwurmt und frei von anderen Parasiten.

 

Treten bei Individuen oder Rassen öfter Impfreaktionen nach bewährten Markenimpfstoffen ( die NEUEN Impfstoffe nehme ich hiervon aus, da mehr Nebenwirkungen erwartet werden) auf, so ist dies fast immer ein Zeichen für eine Überreaktion des Immunsystems, mithin also eine Störung desselben. Es ist Aufgabe der Tierärzte, Züchter dahingehend zu beraten, dass solche überreagierenden Tiere züchterisch nicht eingesetzt werden. Solche Allergien wie auch Autoimmunerkrankungen treten heutzutage öfter auf, bei beidem ist eine angeborene Störung der Immunität die Ursache, und erst Umweltreize lösen den Beginn u U aus, also eine Impfung z B kann einem immungesunden Hund nichts anhaben – ist die Immunität gestört ( zB hohe Inzuchtgrade) kann es sein, dass der Hund erkrankt – was aber ursächlich nicht in der Impfung, sondern in einem nicht normal reagierenden Immunsystem des Hundes begründet liegt.

 

Meine Schlussfolgerung:

 

Ich rate weiterhin zu den bewährten Kombinationsimpfungen einmal jährlich, und impfe meine eigenen Hunde auch wie gehabt nach dem alten Schema und werde ein paar Jahre abwarten, wie sich die neuen Impfstoffe in der Praxis und im Masseneinsatz bei uns bewähren. So bleibt man auf der sicheren Seite!

 

Oktober - Erkältungszeit !? (5.10.07)

 

Immer in den Herbstmonaten treten Erkältungen und auch Zwingerhusten auf und sind meist sehr ansteckend .

Zwingerhusten tritt in 2 Formen auf – gegen die virale Form des Parainfluenza Virus kann man im Rahmen der Kombi-Jahresimpfung impfen, aber es empfiehlt sich auch, in gefährdeten Gebieten bzw bei Besuch von Ausstellungen und Hundeplätzen gegen die bakterielle Form, durch Bordetella bronchiseptika verusacht, zu impfen. Es gibt Kombinationsimpfstoffe, die als Nasenimpfung verabreicht werden und 6 Monate bis zu 1 Jahr wirksam sind.

 

Wenn sie zugeschlagen hat, die Infektion – und der Hund hustet, fiebert ( Welpen teils sehr schnell sehr hoch!) , evt erbricht, und nur noch schlafen will, sollte man nicht zögern mit dem TA Besuch, damit sich nichts in die Lunge absiedelt. Wirksame und nebenwirkungsarme Antibiotika ( zB Amoxicillin ) sind Mittel der Wahl, wenn Bordetella beteiligt ist.

 

Ansonsten kann man seinen Liebling parallel dazu mit dem Pflanzenheilmittel Umckaloabo( aus der Apotheke)  helfen, 3x tgl 10 Tropfen für den Irish Terrier, auf etwas Zwieback oder Keks getropft, wird dies Mittel gerne genommen . Und ist sehr wirksam, ich nehme es selbst bei einem Anflug von Erkältung und es hilft wirklich zuverlässig.

 

 

Kastration der älteren Hündin (1.6.2007)

 

Unsere Spicy wurde Anfang April mit 7.5 Jahren kastriert, da ich damit spätere Komplikationen durch Hormonstörungen der alten Hündin vorbeugen wollte – und die pathologische Untersuchung des Uterus und der Ovarien zeigte auch erste Hinweise auf veränderte Hormonwirkungen, die später zu Problemen führen.

Kastration heißt: entfernung der Keimdrüsen bei Rüde und Hündin gleichermaßen, der Begriff „Sterilisation“ ist falsch, und aus dem Humanmedizin Bereich falsch entlehnt  - beim Menschen wird ja eine Unterbindung der eileiter gemacht, beim Hund entfernt man die Ovarien( und Uterus) , um die Läufigkeit auszuschalten.

 

Es ist eine Routine-Op in einer auf Kleintiere spezialisierten Praxis und Klinik, und erfordert einen ca 10 c,m langen Bauchschnitt, durchtrennen der Muskulatur und dann entfernen von Ovarien ( und Uterus), und Naht in mehreren Schichten. Eine Infusion während der Op stabilisiert den Kreislauf, und man sollte prophylaktisch ein paar Tage Antibiose durchführen ( oral) .  Wenn Ihr Tierarzt eine Intrakutannaht zum Verschluß der Haut anwendet, dann ist dies optimal, weil eben nur an beiden Enden der Wunde ein Nahtknoten erscheint, und zwischendurch „mäandert“ der Faden in der Haut von Seite zu Seite entlang des Verschlusses, also bleibt er komplett unter der Haut und es bildet sich auch kein Wundkamm. Beim konventionellen Wundverschluß per Einzelknopfnaht hat der Hund ca 6-10 Knoten außrhalb der Naht, die eben mehr reizen als die schonende Intrakutannaht.

 

Hündinnen kommen zwar nicht vergleichbar zu uns Menschen in eine Menopause, sie sind bis ins hohe Alter noch läufig und oft auch fruchtbar. Es ist aber von einem Nachlassen der Hormonproduktion und dadurch einer nicht regulären Abfolge des normalen Zyklus zu rechnen – manche Hündin bekommt eine „stille Hitze“, oder „Dauerhitze“ oder wird alle 3 Monate heiß. Dies sind Zeichen hormoneller Dysfunktion, die über kurz oder lang zu einer Pyometra führen, die dann operativ angegangen werden muß und in hohem Alter ein Risiko ist.

 

Insofern ist es für die ältere Hündin gut, diese Risiken auszuschalten, und man wird erleben, wie verjüngt eine Hündin sich nach der Kastration fühlt und verhält! Wie „in den Jungbrunnen gefallen“, sagen viele Besitzer!

Bei meinen spätkastrierten Hündinnen trat auch kein Gesäugetumor mehr auf, und bestehende kleine (erbesengroße)Mammatumoren wuchsen nicht mehr weiter.

Wichtig ist, die Hündin nach der Op konsequent mit einem Halskragen am lecken der Naht zu hindern bzw nur unter strenger Beobachtung sie ohne „Tröte“ sich bewegen lassen!

 

Eine Frühkastration lehne ich hingegen ab, weil sie den Hund am Ausreifen der Perssönlichkeit hindert und zudem noch sehr viele unerfreuliche Spätfolgen haben kann – dazu mal dieser Link :

 

 

http://www.naiaonline.org/pdfs/LongTermHealthEffectsOfSpayNeuterInDogs.pdf

 

 

Spicy mit Halskragen

 

Spicy schmeckts 1 Tag nach der Op wieder bestens! Der Schutzverband am Hals ist gegen Wundscheuern durch den Halskragen angelegt. Wenn man solch eine Op durchführen lässt, sollte die Narkose auch noch für weitere planbare Eingriffe, wie in Spicy´s Fall Lipomentfernung und Zahnsteinentfernung  ausgenutzt werden! Man kann auch Krallen kürzen lassen, oder die Analdrüsen entleeren, wenn das dem Hund im wachen Zustand ein Gräuel ist! 

 

Spicy in Box

Die Wohnküche wurde als „Intensive Care“ Station umgewandelt ! Spicy erholte sich sehr schnell durch besondere Verwöhnung;-) ! Halskragen nur , wenn sie ohne Beobachtung ist, um ein Lecken zu vermeiden, was die Wundheilung massiv stören kann. Leichte Kost in den ersten Tagen, aber nach Abheilung ist die Umstellung auf ein Light-Futter zu empfehlen, damit es nicht zur Gewichtszunahme führt, Spicy bekommt nun Eukanuba Special Care Übergewicht präventiv – d.h. sie kann viel fressen, wird aber nicht dick dabei;-) ! 

 

 

 Vogelgrippe – leider nun auch beim Hund nachgewiesen !  15.11.06)

 

Um aktuell besorgte Nachfragen zur evt Gefährdung von Hunden durch den Erreger der aviären Influenza = Vogelgrippe zu beantworten

 

Leider ist eine erste tödlich verlaufene Vogelgrippe-Infektion bei einem Hund aus Fernost mittlerweile wissenschaftlich abgesichert. Er erkrankte nach Aufnahme einer toten Ente und verstarb in kurzer Zeit.

 

Insofern ist in den Zeiten des Vogelzuges noch stärker als bislang darauf zu verweisen, dass man seinen Hund stets unter Kontrolle halten sollte, damit er nicht Aas oder kranke Tiere zu sich nimmt !

 

Ist  E-Zaun für Hunde gefährlich? ( 13.11.04)

 

Man wird immer mal wieder gefragt, ob Berührungen mit einem Elektrozaun für Hunde gefährlich seien und schlimme Folgen auslösen können.

 

Das kann man eindeutig verneinen, denn der dort fließende Strom ist extra sicher ausgelegt, damit auch Menschen und Weidetiere nur einen kleinen Schreck-Schlag, aber keine Schäden davontragen. Unter den Jungs auf dem Lande war es übrigens früher übliche Mutprobe, solch einen Zaun mal anzupinkeln…ohne das das Schäden hervorrufen würde.

 

Also kann man auch, wenn ein Rüde mal unerwartete und unliebsame Berührung mit solch einem Zaun beim Markieren bekommt, ohne Sorge sein, es schadet ihm oder seiner Fruchtbarkeit  nicht.

Anderslautende Berichte gehören ins Märchenbuch!